Freiwillige Feuerwehr

Heute

Das Tun und Schaffen der Freiwilligen Feuerwehr Arft beschränkt sich nicht alleine auf Themen mit direktem Bezug zu Rettung, technischer Hilfeleistung und Brandbekämpfung (Retten-Löschen-Bergen-Schützen). Die Feuerwehr ist vielmehr auch ein Kulturträger innerhalb der Ortsgemeinde und unterstützt diese z. B. bei Veranstaltungen wie Martinsfeuer, Instandhaltungs- und Verschönerungsmaßnahmen.


Aus der Chronik

1927 - die Anfänge

Als sich Jakob Bell am 24.04.1927 dazu entschloss die Freiwillige Feuerwehr Arft zu gründen, war diese die erste im damaligen Amt Virneburg. Dazu schreibt er in der Chronik: „Vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Arft bestand wie in allen kleineren Gemeinden die Pflichtfeuerwehr. An Löschgeräten waren eine Feuerspritze und einige alte Schläuche vorhanden. Der Gedanke zu Gründung kam mir, als ich mir einen Brand in den noch mit Stroh bedachten Ortsteil (Hausnummer 1-4, 18, 19, 20) vorstellte.  Eine Löschung mit den vorhandenen Geräten wäre undenkbar.“ In der Gründungsversammlung am 19.05.1927 wurde zur Finanzierung der Idee, neben den Beiträgen der Mitglieder, auch die Aufführung eines Theaterstücks im Jugendraum der Nachbargemeinde beschlossen. Der so erwirtschafteten Einnahmen (149,53 Mark) wurden in einem ersten Schritt für die Reparatur der vorhandenen Geräte genutzt. Als nächste Schritte wurde die Beschaffung von Helmen und Gurten angegangen, finanziert über „eine 100 Mark Anleihe“ und den Ordnungsdienst am Nürburgring („Rennbahn“) – der Lohn: 2 Mark pro Tag pro Wehrmann.

nach 1949

Als es 1949 darum ging, den Fortbestand der Freiwilligen Feuerwehr zu sichern, waren alle „wehrfähigen Jungmänner vollzählig anwesend“.  1955 wurde der „Bau eines Steigerturms und die Beschaffung eines Feuerwehrwagens und einer Motorspritze TS6 mit erforderlichem Schlauchmaterial“ realisiert. Am 18.08.1957 wurde das 30-jährige Bestehen der Feuerwehr im Rahmen eines Stiftungsfestes mit 2 Schauübungen gefeiert, am 26.01.1958 fand der erste „gemütliche Abend“ statt, „Stimmung sehr gut“, 1959 konnte die Beschaffung einer Sirene angegangen und auf dem Dach der damaligen Schule an der Hauptstraße installiert werden. Wie bereits in der Vergangenheit, wurden in dieser zeitlichen Epoche neben Theaterstücken auch verschiedene Stiftungsfeste, Amtsfeuerwehrfeste und Amftsfeuerwehrtagungen ausgerichtet.

Dieser Rahmen konnte am 07.05.1968 auch genutzt werden, um neben dem 40-jährigen Bestehen auch das Goldene Feuerwehrehrenzeichen an Karl Groß zu verleihen - seinerzeit neben seiner Funktion als Wehrführer in Arft, auch Amtsbrandmeister.

1970 bis heute

Während des Feuerwehrtest 1972 wurde mit Hilfe eines Modells ein Flugzeugabsturz simuliert. Neben den Feuerwehren der Region, unterstützte auch eine „Gruppe des Roten Kreuz aus Kottenheim bei der Bergung der verletzten Insassen“.

Aufgrund der Baufälligkeit, wurde der „Steigerturm am 02.04.1977 von der Wehr selbst abgerissen“

In dieser Epoche konnte die Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen finanziell auch durch die Verbandsgemeinde Mayen-Land (seit 2002 Vordereifel) und das Land Rheinland-Pfalz unterstützt werden. Trotzdem war es insbesondere für die Aufrechterhaltung des Vereinslebens notwendig, weitere Einnahmen zu generieren. In den Jahren 1977 (gleichzeitig 50-jähriges Bestehen) und 1979 fand das Feuerwehrfest in einem Festzelt auf dem Sportplatz statt, das im Gegensatz zum Veranstaltungsort „Alte Schule“ mehr Kapazität bot. Bei den sehr gut besuchten Veranstaltungen traten bekannte Persönlichkeiten auf, u. a. Willi Knupp, Hansl Krönauer, Renate und Werner Leismann.

1982 wurde das neue Feuerwehrgerätehaus fertiggestellt, 1986 im Rahmen einer Feierstunde anlässlich des 60-jährigen Vereinsjubiläums das „langersehnte neue Feuerwehrauto“ übergeben (TSF auf Basis eines VW LT). Anlässlich dieses Ereignisses, wurde im Rahmen einer Schauübung der Brand eines zweistöckigen Hauses simuliert, wobei den Rettungskräften im Dachgeschoß der mögliche Rückweg über das zerstörte Treppenhaus nicht möglich war – einziger Ausweg: Die Selbstrettung via Leine.

1992 war es an der Zeit, das undichte Flachdach des Feuerwehrgerätehauses in Eigenleistung durch ein Satteldach zu ersetzen. Von 1991 bis 1998 wurde das Dorffest im Wechsel mit der Ortsgemeinde ausgerichtet. Darüber hinaus organisierte und veranstaltete die Feuerwehr Disco-Abende.

 

Wie auch in der Vergangenheit fanden im jährlichen Wechsel entweder ein ein- oder Mehrtagesausflug  oder eine Wandertag in der näheren Umgebung statt.

Am 23.06.2000 wurde Josef Groß nach 42-jähriger Tätigkeit als aktives Mitglied der Feuerwehr Arft in den Ruhestand verabschiedet. Während dieser Zeit war er darüber hinaus 22 Jahre Kreisausbilder, sowie 13 Jahre lang stellvertretender Wehrleiter der Verbandsgemeinde.

 

 

Während der Feierlichkeiten anlässlich des 75-jährigen Bestehens, wurde im August 2002 ein Gedenkstein am Feuerwehrgerätehaus enthüllt.

Im Rahmen des Dorffestes wurde 2016 die symbolische Schlüsselübergabe durch Bürgermeister Gerd Heilmann an Wehrführer Bernd Groß entsprechend gefeiert. Bereits zuvor hatte Diakon Hans Georg Bach im Rahmen einer hl. Messe mit anschließender Zeremonie die Einsegnung vorgenommen.

Bei dem übergebenen Fahrzeug handelt es sich um ein seit 2007 bei der FFw in Virneburg in Betrieb befindliches Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) auf Basis „Opel Movano“. Da das bislang in Arft genutzte TSF auf Basis „VW LT“ aus 1986 nicht modernen Ansprüchen – insbesondere die an Sicherheit und Ausstattung - entsprach, starteten bereits vor Jahren Gespräche mit der Wehrführung der VG Vordereifel mit dem Ziel, hier Abhilfe zu schaffen. Nach der Auslieferung eines Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs (HLF) an die FFw Virneburg im 1. Halbjahr 2016, war es der VG Vordereifel nunmehr möglich, das frei gewordene TSF an die Arfter Wehr zu übergeben. Wehrführer Groß zeigte sich erfreut, dass es beispielsweise dank einer verbauten Servolenkung und eines Elektrostarters bei der ebenfalls übernommenen Tragkraftspritze „Rosenbauer Fox“ nun für alle Kameradinnen und Kameraden möglich sei, die Ausrüstungsgegenstände ohne übermäßige Anstrengung und Schwitzen zu betreiben.

Text: Markus Thiel